Gärtnern beginnt im Kopf

LandschaftVon der feierlichen Eröffnung: „Schatz, wir haben einen Gemüsegarten!“ bis zum Saisonstart sind es glücklicherweise noch ein paar Monate. So haben wir genügend Zeit, uns mental auf das Abenteuer einzustellen. Genüsslich stellen wir uns vor, wie wir gemeinsam die Erde umgraben, und ziehen uns gegenseitig mit der Fantasie auf, dass der eine sich gemütlich im Gartenstuhl räkelt, während der andere auf den Knien in den Gurken wühlt. Aber in die Vorfreude und Visionen von Sonne, Freiluftspaß und vollen, bunten Gemüsekörben mischen sich gelegentliche auch Ängste. Etwa dann, wenn uns skeptische Freunde darauf hinweisen, dass es mit einmal gießen pro Woche nicht getan sei. Ganz im Gegenteil, so ein Gemüsebeet könne einem etliche Stunden rauben und vom Jobstress geplagte Großstädter wie uns regelrecht terrorisieren. Aber wir lassen uns nicht entmutigen. Die Neugier aufs Gärtnerhandwerk und die Lust auf selbst gezogenes Gemüse steigen. Wir sind entschlossen, die Herausforderung Gemüsegarten anzunehmen. Und wie gesagt: Es geht ja erst in ein paar Monaten los…

 

Landwirt vor Ort: Kötters Hofmarkt

Das Gemüsebeet, das wir für eine Saison gepachtet haben, liegt in Nieder-Erlenbach, Landwirte vor Ort sind die Mitglieder der Familie Kötter. Schauen wir schnell auf der „meine ernte“-Website, was dort über „Kötters Hofmarkt“ steht und wer uns mit Rat und Tat zur Seite stehen wird:

„Die Familie Kötter bewirtschaftet ca. 20 Hektar und ist auf den Anbau von Weizen, Roggen, Raps, Kartoffeln und Kürbis spezialisiert. Der Hof befindet sich in der 3. Generation und wird durch Herrn Sven Kötter, gelernter Gartenbaumeister, geleitet.

Der Hofladen bietet ein reichhaltiges Sortiment von Obst und Gemüse aus möglichst regionaler Produktion über Nudeln, Müsli, Essig und Öl bis zu Milchprodukten.

Frau Ingrid Kötter betreut den Hofladen und freut sich auf Ihren Besuch:
Montag bis Freitag: 8.00 Uhr – 13.00 Uhr und 15.00 Uhr – 18.30 Uhr
Samstags:  8.00 Uhr – 13.00Uhr

Kötters Hofmarkt
Alt Erlenbach 30
60437 Frankfurt Nieder Erlenbach

S. Kötter

Sven Kötter

Na, das klingt doch schon mal vertrauenerweckend!

 

„meine ernte“ – eine tolle Idee!

Ohne „meine ernte“ würden wir jetzt nicht von selbst gezogenen Tomaten träumen, uns keine Gedanken über das richtige Schuhwerk oder die passende Arbeitskleidung machen, weder lustige Salatpartys noch verschimmelte Gurken imaginieren und auch nicht von der Invasion der Killerkartoffelkäfer fantasieren. Aber wer und was ist „meine ernte“? Dahinter stecken die beiden Betriebswirtinnen Wanda Ganders und Natalie Kirchbaumer, die sich beim Studium in Mannheim kennengelernt hatten. Irgendwann hatten sie genug von ihren festen Jobs und entwickelten gemeinsam eine spannende Geschäftsidee: Sie wollten dafür sorgen, dass Städter ihr eigenes Gemüse anbauen können, stets für eine Saison. Zum Kennenlernen und Ausprobieren, vielleicht auch als Entscheidungshilfe für einen späteren eigenen Garten.

Bei der Realisierung ihrer Idee, zunächst nebenbei verfolgt, wurde bald der Aufwand zu groß. Also kündigten die beiden ihre Festanstellungen und stürzten sich in die Selbstständigkeit. 2010 gingen Ganders und Kirchbaumer in sechs Städten an den Start. Heute sind sie mit ihrem Unternehmen „meine ernte“ in 16 deutschen Städten vertreten, wo sie jeweils mit Landwirten vor Ort ihre Vereinbarungen getroffen haben. Die Landwirte stellen das Feld und säen und pflanzen einmalig diverse Gemüsesorten aus – die in Gartendingen meist unbedarften städtischen Hobbygärtner pachten eine Parzelle für eine Saison, müssen ihr Gemüsebeet selbst pflegen, dürfen das vom Landwirt Gesäte ernten und können nach Belieben nachsäen. Anleitung und Unterstützung erfolgt durch regelmäßige Newsletter mit allen wichtigen Infos – und durch die Sprechstunde, die der Landwirt einmal pro Woche vor Ort für die Pächter durchführt. Gartengeräte und Gießwasser werden gestellt. Wie man aus der Tagespresse erfährt, wollen die beiden Gründerinnen 2013 erstmalig in die Gewinnzone vorstoßen. Wir wünschen ihnen dafür viel Erfolg!