Brigitta steht im Beet und kaut. Die letzten Erbsen. Schoten abrupfen, aufbrechen und ab in den Mund mit den grünen Kugeln. Hmmmm, lecker! „Das war’s dann aber auch mit Euren Erbsen“, sagt Brigitta mit Expertenmiene. „Schätze mal, wir machen die Stelle platt!?“ Okay… Sie macht die Stelle platt.
Im Garten ist Brigitta nicht zu bremsen. Nur wenige Minuten zuvor hat sie sich auf die Tomaten gestürzt und schnack, zack überflüssige Triebe und abgestorbene Blätter entfernt. So schnell konnten wir gar nicht gucken. Brigitta darf das. Sie ist die Freundin, die uns eben jene Tomaten im eigenen Garten vorgezogen hat. Gestern Abend ist sie einfach mal mit uns nach Nieder-Erlenbach, um zu sehen, was wir dort machen. Gemeinsam sind wir „ein kleines bisschen stolz“. So sagt man heute betont understatementmäßig, wenn man Erstaunliches vollbracht hat oder sich einfach mal selbst feiern will. Während die Tomaten auf einigen Nachbarbeeten aufgrund von Krautfäule und zu viel Regen ein eher trauriges Bild abgeben, stehen unsere Pflanzen, von schützendem Plastik ummantelt, halbwegs ordentlich da. Und wir erspähen immer mehr grüne Kügelchen, die sich irgendwann hoffentlich noch zu einem saftigen roten Gemüse auswachsen.
Auch heute ernten wir, was das Beet hergibt. Die Karotten werden immer dicker, die Kartoffeln kullern uns fast schon entgegen, und einige Bohnen sind so lang, dass man einen Esel damit antreiben könnte. Von den Megazucchini ganz zu schweigen. Die Kräuter sprießen, und die selbstgepflanzten Gemüsesorten – Salate, Pastinake, Blumenkohl, Chinakohl – kommen.
Außerdem müssen wir heute nach langer Zeit wider ausgiebiger gießen. Also so was: Erst ist es sch…kalt und nass, und dann schwitzt man plötzlich am heißesten Tag des Jahres. Brigitta ist so eifrig bei der Sache, dass sie gleich auch noch das nach wie vor vernachlässigte Nachbarbeet vom Unkraut befreien will. Als wir sie zurückhalten wollen, zückt sie plötzlich ein Messer und…
Quatsch! Wir haben jede Menge Spaß, und Brigitta ist beeindruckt. Natürlich darf sie sich eine prall gefüllte Erntetüte und ein paar Rezeptideen mit nach Hause nehmen. Schließlich wollen wir wieder ein paar schöne Essensfotos sehen.