Was wäre das Leben ohne Entscheidungen? Ständig müssen wir welche treffen – und wenn sie sich als richtig erweisen, macht uns das zufrieden, glücklich, stolz. Haben wir uns allerdings falsch entschieden, dann… na, dann sind wir zumindest um eine Erfahrung reicher. 🙂
Auch in Oma Mohrs Garten stehen immer wieder Entscheidungen an: Schneckenkorn ja oder nein? JA!!! Beete abdecken ja oder nein? In diesem Jahr NEIN!!! Den wackligen Billigkompostierer kaufen oder den stabileren mit Thermodoppelwand? Natürlich den STABILEREN MIT THERMODOPPELWAND!!! Oder auch: Tomaten schützen oder im Freien wachsen lassen?
Hmmm….
Vor allem die Tomatenfrage bereitet uns immer wieder Kopfzerbrechen. Wir sind umringt von Gartennachbarn, die die zarten Pflänzchen mit aufwendigen, teils flatternden und knatternden Folienkonstruktionen bis hin zum halben Gewächshaus schützen – schließlich sollen es Tomaten warm und trocken haben. Andere Hobbygärtner in der Anlage halten dagegen nichts von diesem Brimborium, sie schwören auf die Pflege im Freien: „Des hammer seit dreißisch Jahrn so gemacht, un die Tomahde sin immer was worn!“ Nun ja.. Bei uns im Gadde gab’s im vorletzen Jahr mit wenig Abdeckung eine erstaunlich gute Ernte, aber im letzten Jahr nur Frust: Wir hatten Rücken, und die Tomaten hatten Braunfäule. Etwa viereinhalb Früchte konnten wir ernten, und das nach monatelanger Quälerei…
Deshalb haben wir uns dieses Jahr bei der Beantwortung der Frage „Abdecken ja oder nein“ beherzt für ein klares JEIN!!! entschieden: Die Hälfte der vorgezogenen Pflänzchen bleibt im Freien, und die andere Hälfte kommt in ein kleines Tomatenhäuschen. Womit gleich wieder die nächste Entscheidung zu treffen war: Welches Häuschen sollte es denn sein? Haus „Napoli“ etwa? Viellicht Haus „Dina“? Oder doch die Luxusvariante „Edelweiß“? Den cleversten Namen konnte Haus „GardenAngel“ für sich verbuchen, allerdings sprachen uns Bild und Beschreibung dieses Gartenschutzengels weniger an. Entschieden haben wir uns schließlich für ein Modell mit dem unschlagbaren Namen „Tomatenhaus“: mit grüner Spezialfolie, kräftigen Reißverschlüssen und kleinen Seitenfenstern. So können wir mal neugierig rein- und die Tomaten interessiert rausgucken…
Ohne die fachkundige Supervision von Architektin Sanne wäre der Aufbau allerdings kaum zu bewältigen gewesen. Sanne hatte die Anleitung schnell verinnerlicht und ließ ihre Gesellen, darunter Oma Mohrs Freundin Hilde, stets die richtigen Handgriffe ausführen. Selbst zwei vom Hersteller eindeutig falsch platzierte Stecklöcher konnten unser Team nicht davon abhalten, das Häuschen am Ende einigermaßen stabil zu platzieren. In den nächsten Tagen werden die ersten Bewohner einziehen – und dann werden wir’s der Braunfäule schon zeigen! Was natürlich auch für die im Freien heranwachsenden Tomatenpflanzen gilt.
Bleibt eine Frage zu klären: Warum in aller Welt heißt dieser Blogeintrag „Lauras Rose“? Ganz einfach: Weil auch Laura, eine Enkelin von Oma Mohr, vor nicht allzu langer Zeit eine wichtige Entscheidung getroffen hat. Sie hat Ja gesagt und geheiratet – und von der wunderschönen Hochzeit hat Oma Mohr eine kleine Rose mitgebracht. Die gedeiht nun in Sachsenhausen genauso prächtig wie das junge Glück und sollte zur Erinnerung unbedingt von uns fotografisch dokumentiert werden. Was hiermit nur zu gern geschehen ist.