Nach dem „meine ernte“-Team blickt auch unser Nieder-Erlenbacher Beet-Guru mit uns auf die abgelaufene Saison zurück
Herr Kötter, ahnungslose Städter ans Gärtnern heranführen – warum tun Sie sich das an?
Als das Projekt begann, war ich auf der Suche nach neuen Wegen, meine Betriebserträge zu steigern beziehungsweise abzusichern. Des Weiteren habe ich großen Spaß daran, Städtern beizubringen, dass für das tägliche frische Gemüse doch etwas mehr Arbeit notwendig ist, als so mancher denkt.
Hat Ihr Feld die Saison gut überstanden?
Das Feld hat die Saison gut überstanden. Da es pünktlich am Ende der Saison angefangen hat zu regnen, musste die Weizeneinsaat für 2013 bis 17.11. warten.
Können Sie irgendwelche Erfolge vermelden?
Nein.
Gab es irgendwelche Verluste?
Bedauerlicherweise wurden dieses Jahr 3 Hacken und eine Grabgabel kaputt gemacht, leider wurde das meiste davon von den Gärtnern nicht ersetzt.
Ihre schönste Erfahrung in dieser Saison?
Die Saison ist eigentlich so gelaufen wie geplant.
Was war Ihre unangenehmste Erfahrung, was hat Sie am meisten geärgert?
Jedes Jahr sind leider ein Paar Gärtner dabei, die trotz Hinweisen das Unkraut wachsen lassen. Auch könnte der eine oder andere mehr ernten, zum Beispiel waren im Oktober noch Kartoffeln da. Wirklich geärgert habe ich mich über nicht weggeräumte Gartengeräte, Abfälle oder offen gelassene Wassertanks.
Was war die lustigste oder seltsamste Frage, die Ihnen von Hobbygärtnern gestellt wurde?
„Warum sind Kartoffelkäfer auch an Auberginen und Paprika?“ Eigentlich klar, sie sind mit Kartoffeln verwandt.
Wir ahnungslosen Städter haben viel von Ihnen gelernt. Gibt es vielleicht auch etwas, das Sie von den ahnungslosen Städtern gelernt haben?
Nein.
Was haben Sie von dem Arrangement mit „meine ernte“?
Ich bin mit dem Arrangement sehr zufrieden. Die Zusammenarbeit mit „meine ernte“ klappt hervorragend.
Sie haben jetzt das dritte Jahr mit „meine ernte“ zusammengearbeitet. Was hat sich in den drei Jahren verändert?
Am Anfang wurde nur mit ca. 30 Gärtnern begonnen, diese habe ich in der Saison fast alle mehrfach gesehen. Nun sind es über 70 Gärtner, die ich leider nicht alle sehe – was schade ist, da ich diesen keine Hilfe geben kann.
Müssen Sie sich als Landwirt eigentlich auch mal weiterbilden? Wenn ja, in welcher Form?
Auch ein Landwirt oder Gärtner muss sich weiterbilden. Das tue ich zum Beispiel über Fachzeitungen, Vorträge, aber auch übers Internet.
Als Landwirt haben Sie sicher wenig Freizeit. Können Sie trotzdem auch mal Urlaub machen? Und wenn ja: Wohin fahren Sie, wie lange können Sie wegbleiben?
In der Regel fahre ich im Winter für 2–3 Wochen in den Urlaub, mal ins Warme oder in den Schnee. Im Sommer ist Urlaub sehr von der Ernte abhängig. Wenn möglich, fahre ich auch da noch eine Woche weg.